Karate führte in der ehemaligen DDR bis Ende der 1970er Jahre ein Schattendasein in gesellschaftlichen Nischen. Der Mangel an Literatur und kompetenten Trainern verhinderte eine Popularisierung asiatischer Kampfkünste, mit Ausnahme des Judo. Während sich Karate im Westen als anerkannte Sportart für Freizeit und Wettkampf etablierte, fielen Karate und andere Kampfkünste in der DDR sportpolitischer und propagandistischer Doktrin zum Opfer und wurden untersagt. Erst im Zuge der friedlichen Revolution in der DDR, als die Menschen sich politische und gesellschaftliche Freiräume zurückeroberten, wurde Karate wieder legalisiert –zunächst als Sportart unter Aufsicht des DTSB und dessen Judo-Verbandes. Diese Chronik beschreibt anhand von Zeitzeugenberichten, Archivmaterialund Dokumenten der Stasi-Unterlagenbehörde die Herausforderungen und Meilensteine der Entwicklung des Karate-Verbandes der DDR im Kontext der historischen Ereignisse jener Tage.
Eloquent lädt uns Andreas Mischkewitz auf eine wunderschöne Zeitreise ein und vergleicht ohne zu polarisieren die beiden Deutschlands der damaligen Zeit. Und dies sportpolitisch aber auch - und das macht das Buch so lesenswert - gesellschaftspolitisch. Mischkewitz gibt uns einen Rückblick unsere Geschichte, die viel von uns noch selbst erlebt haben.
Andreas Mischkewitz
Preis 29,50